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Zeit, neu zu denken: Das Pentagon-Huhn

Lesung

»Washing­ton, 2022. Um der Enge des hei­mi­schen Hofes zu ent­flie­hen, begibt sich eine Hen­ne auf aben­teu­er­li­che Rei­se. Wage­mu­tig erkun­det sie die Welt drau­ßen und lässt sich immer wei­ter von ihrem Schick­sal fort­zie­hen. Unver­se­hens scheint ihr Weg eines Mor­gens zu Ende zu sein, denn vor ihr erhebt sich ein schier unüber­wind­li­ches Gebäu­de. Sie steht vor einem Rät­sel. Was ver­birgt sich hin­ter der Fas­sa­de? Und wer sind die Män­ner, die auf dem Gelän­de schein­bar ziel­los auf und ab schrei­ten? Sie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen.«

In 57 humo­ri­gen Minia­tu­ren erzählt Richard Wie­mers die Geschich­te eines Huh­nes. Aus­gangs­punkt für die lite­ra­ri­schen Varia­tio­nen war eine ein­fa­che Pres­se­no­tiz von Anfang Febru­ar 2022, nach der ein ver­irr­tes Huhn am Pen­ta­gon, Washing­ton, D. C., umher­strich. Jour­na­lis­ten dich­te­ten dem unschul­di­gen Vogel Spio­na­ge­ab­sich­ten an. Ob Rück­wärts erzählt oder Umständ­lich, Dada-Gedicht oder Rap, Käpt’n Blau­bärs See­mans­garn oder James-Bond-Movie: Die Minia­tu­ren bedie­nen sich unter­schied­lichs­ter Mit­tel, von sprach­li­chen Ver­än­de­run­gen bis zu Gen­re-Vor­la­gen, per­si­flie­ren oder par­odie­ren sie. Auf ver­spiel­te, sati­ri­sche Art zeigt ›Das Pen­ta­gon-Huhn‹, wie viel schöp­fe­ri­sches Poten­zi­al doch im schein­bar Bana­len, All­täg­li­chen ste­cken kann …

Mit von der Par­tie – live – ist wie­der der Singer/Songwriter Ste­fan Paehl. Sei­ne Eigen­kom­po­si­tio­nen kom­men­tie­ren die Tex­te, kon­ter­ka­rie­ren sie oder füh­ren sie wei­ter. Sie han­deln von David-Goli­ath-Geschich­ten, Hel­den wider Wil­len, char­man­ten ‚Kata­stro­phen“ und mehr und zei­gen, dass es sich lohnt, Din­ge nicht ein­fach so hin­zu­neh­men, wie sie auf den ers­ten Blick erschei­nen. Das Publi­kum kann sich auf einen unter­halt­sa­men, ver­gnüg­li­chen Abend von etwa 90 Minu­ten freuen.